Die Angst vor dem Corona Virus rüttelt die Welt durch – jetzt beben auch die Börsen. Aktienfondsanleger sind verunsichert und trennen sich von ihren Papieren, was eher die schlechteste aller Optionen ist.

Was hilft? Ruhig bleiben und ordentlich die Hände waschen – und gezielt in Anlagen investieren, die derzeit mit situationsgetriebenen Rabatten jenseits der 30% zu erwerben sind!

Michael Podsada – Geschäftsführer der REMI5 GmbH und Experte für Investmentfonds

Meine Empfehlung in dieser Zeit: Angst und Panik war und ist immer der schlechteste Berater. Nehmen Sie sich Zeit für ein Gespräch mit einem Experten / einer Expertin, um Ihre persönliche Situation zu besprechen. Dadurch verringern Sie das Risiko, unnötig viel Kapital zu verlieren.

Bedenken Sie: Ja – es ist richtig, dass der Wert z. B. von Aktien auf dem Auszug sinkt. ABER das trifft nicht für die Anzahl der Aktien zu. Spätestens nach Ende der Krise werden diese weitestgehend wieder einen positiven Kurs aufnehmen.

Die Idee dahinter: Wenn „alle“ verkaufen, darf „ich“ nicht fehlen. Die Wissenschaft bezeichnet das als Herdentrieb. Das führt zu einer Verkaufspanik. Das konnten wir derzeit an den Märkten beobachten. Manche Anleger handeln nun nach dem Prinzip: Wer schon das Angstgefühl hat, die Übersicht verloren zu haben, sollte wenigstens Entscheidungen treffen. Womit sie dann mutmaßlich falsch liegen dürften. Denn nach der Ebbe kommt die Flut, nach der Panik die Gier. Und damit ist dann auch ein wesentlicher Wirkungsmechanismus der Börse erklärt.

So einfach? Mehr oder weniger schon. Die Rezession durch die Corona-bedingten Produktionsausfälle und unterbrochenen Handelsketten ist schon eingepreist, das Wirtschaftswachstum ist eingebrochen. Die Rückkehr zur Normalität, wie zum Beginn des Jahres, erwarte ich unabhängig von der erfolgreichen Entwicklung des passenden Impfstoffs erst gegen Jahresende. Vermutlich werden wir in den nächsten 12 Monaten einen sägezahnartigen Verlauf der Börsenbewertungen erleben.

Hält der Anleger die Füße still, entstehen die Verluste nur auf dem Papier (wie in den Krisenjahren 1987, 1989, 1991, 2001, 2008). Erst wenn Aktien tatsächlich verkauft werden, ist ein etwaiger Verlust auch realisiert. Aktien sind als Teil einer Geldanlagestrategie ein Langzeitprojekt. Also mindestens 10 Jahre, besser noch länger zu halten. In der Vergangenheit war es immer so, dass es tatsächlich nur eine Frage der Zeit war, bis sich etwaige Verluste wieder ausgeglichen beziehungsweise Gewinne eingestellt haben.

Wer sein Geld also nicht kurzfristig braucht, kann auch den Corona-Crash angstfrei aussitzen, Ruhe bewahren und sich ordentlich die Hände waschen. Letzteres nur, damit das Virus nicht doch noch an viel wertvollerer Stelle für Schaden sorgt. Ich glaube, das wir 2001 und 2008 viel größere Probleme hatten als wir uns heute selber machen.

Nicht alle Eier in einen Korb: Es gibt wenige Anlageklassen. Das sind Aktien, Immobilien, Anleihen und Rohstoffe. Für Privatanleger wird die optimale Streuung in diesen Anlageklassen bei Investmentfonds und in vermögensverwaltenden Angeboten umgesetzt. Das empfehlen wir auch für die Zukunft.

Jenen, die meinen, jetzt aus dem Markt auszusteigen, um bei deutlich gesunkenen Kursen wieder einzusteigen, sei gesagt, dass es nur die allerwenigsten schaffen, den günstigsten Aus- beziehungsweise Einstiegszeitpunkt am Markt zu erwischen.

Oder um es mit der SPD-Legende Herbert Wehner zu sagen: „Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen“.